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Enki (bürgerlich: Enes) Bilal wurde am 7. Oktober 1951 in Belgrad in Jugoslawien geboren, verbrachte aber nur zehn Jahre seines Lebens dort. Er ist inzwischen einer der bekanntesten Comiczeichner in Frankreich, der sich viel mit politischen und sozialkritischen Themen auseinandersetzt, dies in fantastischen Umgebungen oder als Science Fiction. Er ist aber auch durch seine diversen Tätigkeiten für das Kino bekannt geworden, und hat nicht zuletzt auch selbst bereits drei Kinofilme verwirklicht.

Bereits als Kind spielte Enki Bilal in einem Film mit, was erste Hinweise auf seine spätere Liebe zum Kino gibt. Sein Vater war der ehemalige Schneider von Marschall Tito, er hat sich aber frühzeitig allein nach Paris abgesetzt. Mit Unterstützung seines Lehrers in der Schule gelang es Enki und seiner Mutter, 1961 eine Ausreisegenehmigung aus dem kommunistischen Jugoslawien zu seinem Vater nach Paris zu erhalten. Dort begann er zu zeichnen und reichte seine ersten Werke bei der Redaktion von Pilote ein, wurde dann nach anfänglichen Schwierigkeiten damit beauftragt, die Politiker der Zeit (z.B. Valéry Giscard Destaing) zu zeichnen.

1972 veröffentlichte Enki Bilal dann nach einem kurzen Aufenthalt bei den Beaux-Arts seine erste komplette Geschichte in der Zeitung Pilote, Der Ruf der Sterne, noch in schwarz-weiß. Bei Pilote traf er Pierre Christin, Szenarist von Valerian und Veronique, mit dem er eine lange und fruchtbare Zusammenarbeit begann. Sie schufen unter anderem Die Kreuzfahrten der Vergessenen (1975), Das steinerne Schiff (1976), und Die Stadt, die es nicht gab (1977) als Legenden der Gegenwart.

Mit Der Schlaf der Vernunft (1979) gewann er den RTL-Preis 1980 für das beste Comic-Album für Erwachsene und belegte den 11. Platz in der Zeitschrift Lire mit den 20 besten Büchern des Jahres 1979.

Unterdessen ging die Zusammenarbeit zwischen Enki Bilal und Christin weiter, sie produzierten Illustrationsbände und Bilal entwarf Filmkostüme und zeichnete die Plakate für die Filme Mein Onkel aus Amerika und Das Leben ist ein Roman von Alain Resnais, bevor 1983 das legendäre Album Treibjagd erschien, das begeisterte Kritiken erhielt.

1985 betrieb Bilal grafische Recherchen für den Film Der Name der Rose von Jean-Jacques Annaud nach dem Roman von Umberto Ecco. 1986 lernte Enki Bilal Patrick Cauvin kennen, die beiden Männer wurden Freunde und zeichneten Abseits, ein Album mit Texten und Illustrationen zum Thema Sport.

Im Januar 1987 wurde Enki Bilal der 14. Präsident der Internationalen Comic-Show in Angoulême und gewann dort den ersten Preis. Anschließend machte er 1988 eine Ausstellung im Palais de Tokyo, begleitet von dem Fotografen Josef Koudelka und dem Maler-Illustrator-Fotografen-Zeichner Guy Pellaert.

Im Jahr 1989 beendete Enki Bilal seinen ersten Film, Bunker Palace Hotel, mit Jean-Louis Trintignant und Carole Bouquet, und Les Humanoïdes Associés veröffentlichten das Album Exterminator 17 nach einem Szenario von Jean-Pierre Dionnet, das bereits 1978 auf den Seiten von Métal Hurlant vorveröffentlicht worden war. Ab 1990 entwarf er wieder Bühnenbilder und Kostüme und hatte mehrere Ausstellungen seiner Werke. Die Veröffentlichung des letzten Teils der Nikopol-Trilogie, Äquatorkälte, im Jahr 1993 wurde von der Zeitschrift Lire zum besten Buch des Jahres in allen Genres gewählt, was eine Premiere in der Comic-Geschichte darstellte. Nach weiteren Comic-Veröffentlichungen erschien im Februar 1997 in Frankreich Bilals zweiter Film: Tykho Moon, den er gemeinsam mit Dan Franck geschrieben hatte. Es spielte darin wieder Jean-Louis Trintignant, diesmal in Begleitung von Julie Delpy, Joseph Leysen, Michel Picolli und Richard Bohringer.

1998 begann dieVeröffentlichung des ersten Bandes der lang erwarteten neuen Monster-Trilogie von Enki Bilal, die dann ein Vierteiler wurde. Nach weiteren Projekten folgte im Jahr 2004 die Veröffentlichung des dritten Films Immortal, der synthetische Bilder und reale Schauspieler vermischt und Elemente aus der Alexander-Nikopol-Trilogie verwendet.

2007 nahm Enki Bilal an einer Kunstauktion teil, bei der die Preise seiner Illustrationen alle Rekorde sprengten, und zeichnete 2008 die Titelbilder für die Fortsetzung E17 – Die Ellis Trilogie, die diesmal von Igor Baranko gezeichnet wurde. Er begann dann 2009 mit Animal’z die Veröffentlichung einer weiteren neuen Serie, an die sich aktuell die Serie Bug anschließt.

Weitere Informationen zum Künstler

Veröffentlichungen auf deutsch abweichend (Original)
1981 Hommage an John Lennon (Schreiber & Leser)
1981-2022 Exterminator 17 (Volksverlag, Alpha, Carlsen, Ehapa, Finix) Exterminateur 17
1982 Hurra wir sind genormt (Ästhetik & Kommunikation)
1983-1988 Kreuzfahrt der Vergessenen (Volksverlag, Carlsen) La Croisiиre des oubliés
1984-2018 Alexander Nikopol (Volksverlag, Ehapa, Carlsen) Nikopol
1985-1993 Treibjagd (Carlsen) Partie de chasse
1986-1997 Der Schlaf der Vernunft (Carlsen, Ehapa) Les Phalanges de l’ordre noir
1987-1997 Die Stadt, die es nicht gab (Carlsen, Ehapa) La Ville qui n’existait pas
1987 Das steinerne Schiff (Carlsen) Le Vaisseau de pierre
1988 Crux Universalis (Volksverlag)
1990 Durchbruch (Carlsen)
1990 Der Ruf der Sterne (Edition Alfons) L’Appel des étoiles
1990 Vergessene Augenblicke (Carlsen) Cœurs sanglants
1992 Los Angeles (Schreiber & Leser)
1992 Abseits (Ehapa) Hors jeu
1992 Erinnerungen aus dem All (Ehapa) Mémoires d’outre-espace
1995 Blaues Blut (Ehapa)
1998 Erinnerungen aus einer anderen Zeit (Ehapa) Mémoires d’autres temps
1998 Dr Schlaf des Monsters (Ehapa) Monstre
2001 Der Sarcophag (Ehapa)
2003 32. Dezember (Ehapa) Monstre
2004-2022 E17 – Die Trilogie Ellis (Ehapa, Finix) Exterminateur 17 – La Trilogie d’Ellis
2006 Rendevous in Paris (Ehapa) Monstre
2007 Vier ? (Ehapa) Monstre
2008 Fins de Siècle – Der Schlaf der Vernunft / Treibjagd (Ehapa)
2010 Animal’z (ECC)
2011 Julia & Roem (ECC)
2012 Legenden der Gegenwart (Sammelband) (Ehapa)
2015 Die Farbe der Luft (ECC) La Couleur de l’air
2018-heute Bug
2019 Monster Gesamtausgabe (Carlsen) Monstre

 

weitere Veröffentlichungen Im Original
Roméo et Juliette
1975 L’Appel des étoiles
1975 La Croisiиre des oubliés
1976 Le Vaisseau de pierre
1977 La Ville qui n’existait pas
1978 Mémoires d’outre-espace
1979 Exterminateur 17
1979 Les Phalanges de l’ordre noir
1980-1992 Nikopol
1981 Paris sera toujours Paris (?)
1982 Crux Universalis
1983-2013 Partie de chasse
1983 Souvenirs du vingtième siècle
1984 Los Angeles
1985 Grange bleue
1986 Onze images seconde
1986 L’Etat des stocks
1986 Hors jeu
1988 Cœurs sanglants
1991 7 past heures 7
1991 Fripons (collectif Humanos)
1996 Mémoires d’autres temps
1997 Tintin – Divers
1998-2007 Monstre
2000 Les Correspondances de Pierre Christin
2004 Immortel ad vitam
2009 Animal’z
2009 Exterminateur 17 – La Trilogie d’Ellis
2011 Julia & Roem
2014 La Couleur de l’air
2016 Les Réveurs du Louvre
2017-2019 Bug
2017 Les Cœurs simples

 

Kategorien: Künstler

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