Der Comiczeichner Yslaire – mit bürgerlichem Namen Bernard Hislaire – gehört in das Pantheon der europäischen Comicschaffenden. Er wurde am 11. Januar 1957 in Brüssel geboren, und lernte schon sehr früh Comics kennen und lieben, und nahm so auch als Jugendlicher bereits am Fanzine Robidule teil. Er machte seine formale Ausbildung in der Abteilung für bildende Kunst des Instituts St. Luc in Brüssel, um bereits 1975, gerade einmal 18 Jahre alt, für das Journal Spirou zu arbeiten.
Er bekam direkt eine „carte blanche“ zum Entwurf von Troisième Larron, einer 16-seitigen Geschichte. Zu seinen Kollegen zählen der Drehbuchautor Raoul Cauvin, für den er vor allem Coursensac und Baladin au pays des Tahétéhus illustriert. 1978 begann er seine erste eigene Serie, sehr zart und idyllisch: Bidouille et Violette. Sie erschien in Spirou. Von 1980 bis 1983 zeichnete er unter der Leitung von Franquin zahlreiche humorvolle Illustrationen in „La Libre Belgique” und in „Trombone Illustré“. Zur gleichen Zeit, und auch später, entwarf er Grafikdesigns für den französischen Sender des belgischen Fernsehens, für das Rideau de Bruxelles und für das ehemalige Théâtre Impopulaire. 1986 änderte er radikal seine Ausrichtung, seinen Grafikstil und den Autorennamen: er nimmt Yslaire als Pseudonym. In Begleitung von Balac (alias Yann) schuf er in der Zeitschrift Circus Sambre, ein romantisches und barockes Fresko, mit dessen Bildern er im Bereich des Erzählens Maßstäbe gesetzt und eine neue Qualität begründet hat. Von Kritikern und Publikum als eines der Hauptwerke der 1980er Jahre gefeiert, wurde diese Saga in Alben bei Glénat veröffentlicht. Ab 1987, wiederum für Spirou, schrieb Hislaire die Szenarien für Gang Mazda, einer von Christian Darasse gezeichneten Comedy-Serie. Eines der Gangmitglieder ähnelt ihm seltsamerweise …
1997 folgte die Eröffnung von Mémoire du XXe Ciel, einer unter dem Namen Yslaire koproduzierten Website mit der Psychoanalytikerin Laurence Erlich. Im Januar 1999 erschien das erste Album der gleichnamigen Reihe bei Delcourt Editions. Im Januar 2000 erschien das gleiche Album, komplett überarbeitet, mit brandneuem Layout und neuen Texten, bei Humanoïdes Associés unter dem Titel XXe ciel.com – Mémoires 98.
Ab 2007 führte er die Saga Sambre in drei weiteren Spin-Off Serien namens Der Krieg der Sambre fort, mit den Untertiteln Hugo & Iris, Werner & Charlotte und Maxime & Constance.
2020 präsentierte er dann noch den One-Shot Mademoiselle Baudelaire.
Weitere Informationen zum Künstler
Veröffentlichungen | auf deutsch | abweichend (Original) |
1989 | Baston (Alpha) | |
1987-2020 | Sambre (Carlsen, Finix) | |
2000-2002 | Der XX. Himmel (Carlsen) | XXe ciel.com |
2010-heute | Der Krieg der Sambre – Maxime & Constance (Carlsen, Finix) | La Guerre des Sambre – Maxime & Constance |
weitere Veröffentlichungen | Im Original |
1986 | Les Belles histoires d’Onc‘ Renaud |
1986-2018 | Sambre |
1987 | Les Magiciens d’eau |
1988 | Du Souchon dans l’air |
1997-2004 | XXe ciel.com |
2006-2007 | Le Ciel au-dessus de Bruxelles |
2007-2009 | La Guerre des Sambre – Hugo & Iris |
2009 | Le Ciel au-dessus du Louvre |
2010-2012 | La Guerre des Sambre – Werner & Charlotte |
2014-2018 | La Guerre des Sambre – Maxime & Constance |
2016 | Les Réveurs du Louvre |
2020-2021 | Mademoiselle Baudelaire |
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