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Alejandro Jodorowsky wurde am 17. Februar 1929 in Iquique, einer kleinen Stadt im Norden Chiles, als Sohn eines Ehepaars jüdisch-russischer Emigranten geboren, das vor den Pogromen geflohen war. In künstlerischer Hinsicht beschäftigte er sich zuerst mit dem Theater, und bereiste ganz Chile bis 1953 mit seinem Puppentheater. Danach emigrierte er mit Ziel Paris, wo er für fünf Jahre in der Truppe des Pantomimen Marcel Marceau arbeitete und ihm einige seiner berühmtesten Pantomimen schrieb, bevor er die Surrealisten besuchte und Maurice Chevalier kennenlernte. Mit Roland Topor und Fernando Arrabal gründete er im Jahr 1962 seine eigene Gruppe „Panique”. Im Jahr 1965 schiffte sich Jodorowsky zusammen mit Marceau nach Mexiko ein, der ihn gebeten hatte, für eine Südamerika-Tournee zurückzukehren. Dort blieb er noch zehn Jahre. Er nutzt diese Zeit, um das Avantgarde-Theater von Mexiko zu gründen, ein Theaterstück von Fernando Arrabal, Fando und Lys für das Kino zu adaptieren und dann seine beiden berühmtesten Filme „El Topo” und „La montaña sagrada” zu drehen. In Mexiko versuchte sich Jodorowsky auch zum ersten Mal mit Comics. Für den Zeichner Manuel Moro entwarf er die Figur von „Anibal 5”, und fünf Jahre lang illustrierte er selbst seine „Fabulas panicas” (Panikfabeln) für eine Wochenzeitung in Mexiko-City, die erst 2017 auch in Frankreich erschienen sind. 1975 lernte Jodorowsky dann Moebius kennen, mit dem er an einer Verfilmung von Dune, Frank Herberts Roman, arbeitete. Der Film wurde letztendlich von David Lynch gedreht. 1978 veröffentlichen Jodorowsky und Moebius ihr erstes gemeinsames Album, „Die Augen der Katze” bevor sie sich 1980 auf „Die Abenteuer des John Difool“ begaben. Hiermit gelang Jodorowsky ein sensationeller Einstieg in die Welt der europäischen Comicstrips, wo er zu einem der originellsten – und produktivsten – Szenaristen wurde: Er erdachte Geschichten für Arno (Alef-Thau), Georges Bess (Der weiße Lama, das Remake von Anibal 5 und Juan Solo), Zoran Janjetov (John Difool vor dem Incal), Boucq (Mondgesicht), Silvio Cadelo (Alandor), Juan Gimenez (Die Kaste der Meta-Barone), Jean-Claude Gal (Diosamante), Durandur, Jean-Jacques Chaubin, Kent Hutchinson, Victor de la Fuente und immer wieder Moebius (Die Kralle des Engels, Die Irre von Sacre-Cœur).

Im Januar 1996 erhielt Jodorowsky  in Angoulême den Alph’art für das beste Szenario für den ersten Band von „Juan Solo”, seiner neuen Serie mit Georges Bess. Neben seiner Tätigkeit als Filmemacher (er hat sieben Filme gedreht, den letzten, „Santa Sangre”, im Jahr 1992), ist Jodorowsky ein anachronistischer Dozent, der jede Woche vor einem treuen Publikum philosophische Vorlesungen hält, der Erfinder des Konzepts der Psychomagie und ein zunehmend eifriger Schriftsteller. Drei Jahre nach dem Alpha-Art widmete Angoulême Jodorowsky eine Ausstellung. Präsident des Festivals war François Boucq, mit dem Jodorowsky gerade eine Sammlung illustrierter Geschichten herausgebracht hatte, „Le Trésor de l’Ombre”. Darauf folgte ab 2001 eine längere Zusammenarbeit mit Boucq mit dem ersten Band der Western-Serie „Bouncer”. Ab 2004 folgte dann parallel hierzu die Veröffentlichung der Serie „Borgia”, gezeichnet von Milo Manara. Mit Boiscommun setzte er 2008 ein Szenario, das er vor vielen Jahren für den Pantomimen Marceau geschrieben hatte, in Bilder um: „Pietrolino”. Und ab 2010 folgte der Vierteiler Sang Royal mit dem Zeichner Dongzi Liu, eine Shakespearianische Geschichte um Rache und Verrat.

Neben vielen anderen Projekten entwickelte er auch zahlreiche Spin-Offs aus dem Incal-Universum wie die „Techno-Väter“ oder „Die Kaste der Meta-Barone”, die die Saga der Vorfahren des Meta-Barons erzählt. Aber sie selbst hatten Vorfahren… „Catsaka” erzählt ihre Geschichte. Sein bisher letztes Werk ist der Vierteiler „Die Ritter von Heliopolis”, erschienen bei Splittr.

Weitere Informationen zum Künstler

Veröffentlichungen auf deutsch abweichend (Original)
1983-2012 John Difool / Der Incal (Carlsen, Feest, Splitter) L’Incal – Une aventure de John Difool
1983-2019 John Difool – Vor dem Incal (Carlsen, Feest, Splitter) Avant l’Incal
1984 Die Augen der Katze (Volksverlag) Les Yeux du chat
1986-2011 Alef-Thau (Carlsen, Ehapa) Les Aventures d’Alef-Thau
1989-1994 Der weiße Lama (Arboris, Feest) Le Lama blanc
1991 Die Geheimnisse des Incal (Carlsen)
1992-1996 Mythen und Sagen 6 – Diosamanta (Splitter) Diosamante
1993-2021 Lust & Glaube (Feest, Schreiber & Leser) Le Cœur couronné
1993-2004 Die Meta-Barone (Feest, ECC) Les Méta-barons
1993-2020 Mondgesicht (Kunst der Comics, Schreiber & Leser) Face de lune
1998 Des Engels Kralle (Kunst der Comics) Griffes d’ange
1999-2010 Megalex (Carlsen)
1999-2010 Die Techo-Väter (Feest, Ehapa) Les Technopères
2001 Das Haus der Ahnen (Feest)
2002-2014 Bouncer (Ehapa)
2006-2010 Borgia (Kult Editionen, Panini)
2008 Juan Solo (Splitter)
2008-2009 Die Kaste der Meta-Barone (Splitter) La Caste des Méta-Barons
2008-2014 Castaka (Ehapa, Splitter)
2009 Pietrolino (Ehapa)
2009 Die Waffen des Meta-Barons (Splitter) Les Armes du Méta-Baron
2009-2014 Der letzte Incal (Ehapa, Splitter) Final Incal
2010-2020 Der schreckliche Papst (Splitter)
2011-2012 Ogregod (Ehapa)
2011-2022 Sang Royal (Ehapa, Finix)
2011-2013 Showman Killer (Ehapa)
2015- Die Legende des weißen Lama (Splitter) La Légende du Lama Blanc
2016- Meta-Baron (Splitter)
2017- Die Söhne von El Topo (Panini) Les Fils d’El Topo
2019-2021 Die Ritter von Heliopolis (Splitter) Les Chevaliers d’Héliopolis

 

weitere Veröffentlichungen Im Original
1978-1981 Les Yeux du chat
1981 Double évasion
1981 L’Incal – Une aventure de John Difool
1983-1998 Les Aventures d’Alef-Thau
1984-1986 Le Dieu jaloux / La Saga d’Alandor
1987 Les Jumeaux magiques
1988-1995 Avant l’Incal
1988-1993 Le Lama blanc
1990-1992 Anibal Cinq
1991 Silence, on rêve
1992-2017 La Caste des Méta-Barons
1992-1998 Le Cœur couronné
1992-2002 Diosamante
1992-2004 Face de lune
1992 Fripons (collectif Humanos)
1993 La Vérité est au fond des rêves
1994 Griffes d’ange
1995 Gilles Hamesh
1995-1999 Juan Solo
1996 Aliot
1998-2006 Les Technopères
1999-2008 Megalex
1999 Le Trésor de l’ombre
2000-2014 Après l’Incal
2001-2013 Bouncer
2002-2003 Les Méta-barons
2004-2010 Borgia
2006 Astéroïde hurlant
2007-2013 Castaka
2007-2010 Pietrolino
2008-2009 Le monde d’Alef-Thau
2008 Les Armes du Méta-Baron
2008-2014 Final Incal
2009-2019 Le Pape terrible
2010-2012 Ogregod
2010-2020 Sang Royal
2010-2012 Showman Killer
2013 Métal Hurlant Chronicles
2014-2017 La Légende du Lama Blanc
2015-2017 Méta-Baron
2016-2019 Les Fils d’El Topo
2017-2020 Les Chevaliers d’Héliopolis
2017 Fables paniques
2019 Alejandro Jodorowsky 90e anniversaire

 

Kategorien: Künstler

Michael

Comicfan durch und durch. Erstes Comic mit 4 Jahren: Asterix

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