Pécau, Jean-Pierre

Jean-Pierre Pécau wurde am 27. Juli 1955 im 17. Arrondissement von Paris geboren und lebt derzeit in Saint-Ouen. Das Geschichtsstudium führte ihn zu einer zweijährigen Lehrtätigkeit als Hilfslehrer, doch des Systems überdrüssig geworden beschloss er 1980, die Richtung zu wechseln, als das Rollenspiel-Phänomen in Frankreich Fuß zu fassen begann. So arbeitete er für eine Firma, die Rollenspiele für das Projekt Dungeons and Dragons importierte. Gleichzeitig war er am Schreiben der ersten Ausgaben der Zeitung Casus Belli beteiligt. Es folgten fünf Jahre abwechslungsreicher Arbeit, immer im Hintergrund das Thema Geschichte: Übersetzung ausländischer Spiele, Design und Produktion der ersten Rollenspiele „made in France“ (L’Ultime Épreuve), Diplomatie- oder Kriegsspiele ( Les 7 Combattants, L’An Mil), und Spiele zu schreiben, in denen der Spieler der Held ist. Danach setzte er seinen Fuß in die Fernsehbranche, wo er Drehbücher für Serien wie Le Lyonnais schrieb. Mit seinem Szenario zu Zentak, einer von Def illustrierten Serie, war er dann schließlich auf dem Gebiet der Comics angekommen. Der „Herr der Spiele” stellte sich dann mehrere Sagen vor: Das große Spiel, gezeichnet von Pilipovic, oder die Trilogie Empire, eine sehr freie Adaption von Moby Dick. Doch vor allem seine Serie Nash, fast zeitgleich zu Zentak entstanden und illustriert von Damour, sollte zu einem ersten großen Erfolg werden. Danach legte Pécau mit dem ersten Teil von Arcana, der 1998 veröffentlicht wurde, im weitesten Sinne aufbauend auf Das große Spiel, den Grundstein für das beeindruckende Universum des L’Histoire Secret (dt. Die Macht der Archonten, seufz!), das heute aus vier Serien und ca. sechzig Alben besteht, meist in Zusammenarbeit mit Igor Kordey. So erfährt man in Arcana und Arcane Majeure, dass Tarotkarten es uns ermöglichen, die Zukunft zu sehen und zu verändern, und in L’Histoire Secret die wahre Stärke, die sie enthalten. Im Jahr 2008 entstand eine weitere Serie zusammen mit Damour: Le Testament du docteur M, eine höllische Untersuchung der Existenz des absolut Bösen, gespickt mit Hinweisen auf die größten Genies der Kriminalgeschichte, und nicht ohne eine gehörige Portion – schwarzen – Humor, die beweist, dass das Pécau-Damour-Tandem nichts von seinem Talent verloren hatte. Im vergangenen Jahrzehnt hat Pécau noch viele weitere erfolgreiche und bekannte Serien geschaffen, u.A. Keltos mit Igor Kordey, Tag X als Kollektiv-Serie, Wonderball mit Colin Wilson, USA über Alles mit Maza, Sonora mit Benoît Delac, M.O.R.I.A.R.T.Y. mit Stephan Subic, oder Nevada erneut mit Colin Wilson, um nur einige zu nennen.

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